
Vor rund 150 politischen Vertretern aus EU, Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen sowie einer Vielzahl von Industriepartnern wurde gestern am 5. Oktober das Projekt InnovationCity in der Landesvertretung NRW in Brüssel vorgestellt. Anlass war die Bewerbung der Stadt für das EU-Förderprogramm "SmartCities and Communities". Bewerbungsschluss ist dort der 1. Dezember 2011.

Prominente Fürsprecher waren EU-Kommissar Günther Oettinger und der Chef der Staatskanzlei NRW, Franz-Josef Lersch Mense. Sie würdigten die Vorreiterrolle Bottrops in dem Klimadekadenprojekt und
räumten der Stadt sehr gute Chancen ein für eine erfolgreiche Bewerbung. Insbesondere die Nähe zu den Bürgern - nicht zuletzt unterstrichen durch die Eröffnung des Informations- und
Beratungszentrums (ZIB) - ist außergewöhnlich und steht für den Erfolg des Projektes.
Dr. Wulf Bernotat, Aufsichtsratvorsitzender der InnovationCity Management GmbH, unterstrich in seiner Rede die Verantwortung der Industrie: "Wir wissen, dass wir jetzt liefern müssen." Er
skizzierte kurz die Projekte, die von den Unternehmen des Initiativkreises Ruhr in den nächsten Jahren in Bottrop verwirklicht werden: Das Pumpspeicherkraftwerk der RAG oder die annähernd 100
Mio.-Investition der Emschergenossenschaft für die Umgestaltung zur energieautarken Kläranlage sind dafür nur einige Beispiele. Die Führungskräfte der Unternehmen des Initiativkreises Ruhr
verpflichteten sich als persönliche Botschafter für die Idee der InnovationCity Bottrop.
Durch solche Fürsprecher, die selbstverständlich auch in der Politik zu verorten sind, hat Bottrop erheblich an Bedeutung gewonnen. Ohne das Siegel InnovationCity hätte Bottrop voraussichtlich
wenig Chancen, an diesem Programm teilzunehmen und sich mit den fortschrittlichsten Städten Europas zu vernetzen. Der Nutzen für Bottrop bei der Initiative "Smart Cities and Communities" liegt
natürlich einmal im höheren Bekanntheitsgrad und der Vernetzung auf der europäischen Ebene. Vor allem aber geht es um ein Fördervolumen von rund 80 Millionen Euro. In deren Folge würde sich die
EU mit 50 Prozent an Sanierungsmaßnahmen beteiligen. Eine enorme Erleichterung also für Hausbesitzer und ein weiterer Anreiz, sein Haus zu modernisieren.
In der anschließenden Podiumsdiskussion betonte Oberbürgermeister Tischler die enormen Herausforderungen, die das Projekt insbesondere an eine finanzschwache Kommune stellt: Planerische
Vorbereitungen und Untersuchungen, wie sie im Rahmen des Materplans getätigt werden, die Vereinbarung von industriellen Projekten und Ansprüchen einer nachhaltigen Stadtentwicklung sowie die
Schaffung von Anreizprogrammen, um die privaten Investitionen der Bürgerinnen und Bürger zu bezuschussen. "Doch bange machen gilt nicht und Bottrop nimmt die Herausforderung gerne an", meinte
Tischler.
"Das Label InnovationCity hat Bottrop in Brüssel Gehör verschafft. Es besteht die Chance, dass es auch in vielen anderen Bereichen als Türöffner fungieren kann", so Tischler. "Im Wettbewerb um
Fördermöglichkeiten geht es zuerst einmal darum, in einer Liga mit den modernen europäischen Metropolen zu spielen."